von Kathrin Schneider

Juni 25, 2020

Wie ihr wisst bin ich wahnsinnig gerne und viel in der Natur unterwegs – zum Glück wohne ich im wahrsten Sinne des Wortes direkt an der Pforte zum Schwarzwald. Ganz selbstverständlich begegnet mir dabei natürlich auch immer YIN und YANG, Licht & Schatten.

Das Yin steht für das weibliche und das Yang für das männliche Prinzip, sie sind in allem. Im Mensch, in der Natur - ohne Yin, kein Yang und ohne Yang kein Yin. Der Mensch besteht nach Auffassung der TCM immer aus beiden Teilen - aus Yin und aus Yang.

Yin steht für das Weibliche, das Dunkle, das Feuchte, das Wasser, aber auch das Besonnene, die innere Einkehr, die Ruhe, der Rückzug.

Yang dagegen für das Männliche, das Helle, das Warme, das Feuer, die Aktivität, die Offenheit, die Kraft, das Äußere, das Laute.

Die 5 Wandlungsphasen bzw. Elemente: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser unterliegen dieser Dynamik. So lässt sich Yin und Yang, wie ich eingangs erwähnt habe, auch ganz anschaulich in der Natur finden. Denken wir nur an die Jahreszeiten:
Aktuell haben wir Sommer – da steht die Yang-Energie in voller Pracht, es ist heiß, alles ist voller Energie – wir lieben es draußen zu sein, normalerweise unter Menschen, fühlen uns wohl, sind fit, haben Freude am Leben.
In der Zwischenphase zwischen Herbst und Winter, auch Dojo-Zeit genannt, nimmt das Yin wieder zu und im Herbst steht das Yin im Yang. Das heißt es wird wieder kühler, die Tage werden dunkler.
In der nächsten Dojo-Zeit nimmt das Yang nun ab und macht im Winter dem Yin Platz. Es ist dunkel, kalt, feucht – wir ziehen uns zurück, kuscheln uns ein, brauchen mehr Schlaf und sind empfindlicher. In der nächsten Dojo-Zeit, zwischen Winter und Frühling keimt das Yang wieder auf.
Und im Frühling steht das Yang im Yin, es wird wieder heller, die Energie kommt zurück, ein Wandel vollzieht sich, die Natur blüht auf.
In der „letzten“ Dojo-Zeit macht das Yin dann wieder Platz für das Yang des Sommers und nimmt ab.

Grundsätzlich geht es in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) immer darum die Balance zwischen Yin und Yang zu harmonisieren. Stimmt diese nicht mehr, können wir krank werden bzw. können manche Körperfunktionen gestört sein. Balance heißt in dem Fall aber nicht eine exakte 50-50 Verteilung, das wäre auch schon ganz schön langweilig, wenn wir alle in unseren individuellen Eigenschaften so ausgeglichen wären 😉
Es geht vielmehr um die Dynamik zwischen den beiden. Es gibt viele Frauen, die zum Beispiel mehr Yang-Anteile haben und anders herum Männer, die mehr Yin-Anteile besitzen. Und das ist auch völlig in Ordnung, solange kein Anteil in einen Mangel kommt.
Darüber hinaus sind bei jedem selbst die Anteile auch immer wieder im Wandel. Wer als Kind eher zierlich und zurückhaltend war, muss dies als Erwachsener noch lange nicht sein.
Auch ich bemerke bei mir immer wieder kleinere Wandlungen in einzelnen Lebensabschnitten und stelle fest, dass das Weibliche in mir heute mehr Anteile einnimmt als zum Beispiel noch vor 5 Jahren. Du wirst das bei Dir und deinen Liebsten bestimmt auch feststellen.

Auch die Organsystem-Paarungen folgen dem Prinzip von Yin und Yang. Hier eine kleine Übersicht der gekoppelten Yin-Yang-Paare:

  • Lunge – Dickdarm
  • Milz – Magen
  • Herz – Dünndarm
  • Niere – Blase
  • Perikard – San Jiao
  • Leber – Gallenblase

Und innerhalb jedes Organsystems ist Yin und Yang natürlich auch vertreten.

In der Ernährungslehre ist es zum Beispiel empfehlenswert im Sommer – im Hoch des YANG eher erfrischende Speisen zu sich zu nehmen und darauf zu achten, dass der Körper nicht austrocknet. Dies gelingt neben viel Wasser trinken, auch sehr gut mit gekochter Nahrung, die eher saftig und suppig ist. Auch wenn es im Sommer schwerfällt, sollte auch im Sommer so wenig wie möglich roh und kalt gegessen werden.
Im Winter dagegen – im Hoch des YIN liegt die oberste Prämisse darin den Körper zu wärmen. Das geht natürlich am besten mit heißen Suppen, Eintöpfen. Jetzt braucht der Organismus besonders viele Nährstoffe und Energie. Am besten kühlende Zutaten wie Zitrusfrüchte, rohes Obst und Gemüse meiden.

Auch der Schlaf und die Organuhr gleichen sich den unterschiedlichen Energien der Jahreszeiten an. So braucht man im Sommer deutlich weniger Schlaf als am Winter und etwas später zu Abend zu essen ist für die Organuhr auch nicht ganz so "schädlich", da auch etwas später ins Bett gegangen wird. ​Und ein Grund warum ich so gerne YIN Yoga in meine Abendroutine ​einbaue, ist die Ruhe und Einkehr, die sich ganz automatisch dadurch einstellt.

Vielleicht nehmt auch ihr Euer Umfeld jetzt nochmal ganz anders wahr und achtet ein wenig auf die YIN und YANG-Anteile in allem. In jedem Fall genießt die aktuelle, prächtige Yang-Energie und tankt alles kräftig auf, damit ihr für Herbst und Winter gewappnet seid 😉

Über mich

Kathrin Schneider - Heilpraktikerin

Die Ausbildung in der traditionellen chinesischen Medizin hat mein Leben und meinen Alltag nachhaltig positiv verändert und diese Veränderung möchte ich hier gerne teilen und mein Wissen weitergeben. Ich freue mich, dass Du Teil dieser Reise bist!

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